Externe Festplatte tickt, fährt aber auf und lässt sich verwenden

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Gritti,

muss in deinem Fall nicht zutreffen, aber allgemein leiden USB-Geräte unter der Tatsache, dass USB ursprünglich nicht zum Betrieb von Geräten mit nennenswerter Verlustleistung geschaffen wurde.

"Verlustleistung" entspricht übrigens dem umgangssprachlichen "Verbrauch", ich als Techniker ziere mich halt, das Wort "Verbrauch" in den Mund zu nehmen ... auf Papier ... äh ... oder so!

Die ursprüngliche "Universal Serial Bus Specification Revision 2.0" vom 27. Apr. 2000 besagt im 7. Kapitel, dass über USB 2.0 100 mA Strom übertragen, und dieser Wert nach Anforderung durch ein angeschlossenes Gerät auf 500 mA angehoben werden kann. Bei USB 3.0 erhöhen sich diese Werte auf 150 bzw. 900 mA und  USB 3.1 kann ja nicht nur 5 Volt Versorgungsspannung liefern, sondern auch andere Werte. Über USB 3.1 ist es erstmals gesichert möglich, USB-Geräte mit hoher Verlustleistung wie Festplatten ohne zusätzliche Tricks zu betreiben.

In der Praxis können zwar viele USB-2.0-Buchsen deutlich mehr Strom liefern (sonst würde das mit den externen USB-Festplatten gar nicht funktionieren), aber als Anwender steckt man da nicht drin - d. h. der "normale" Anwender kann nicht beurteilen, ob seine externe Festplatte unter allen Betriebsbedingungen an unterschiedlichen USB-Anschlüssen stets "genug Strom bekommt".

Und tatsächlich bricht die Versorgungsspannung via USB im alltäglichen Betrieb immer wieder zusammen - was den Geräten natürlich nicht gut tut.

Mechanische Festplatten versuchen dann in Windeseile ihre Schreib-/Leseköpfe in die Parkposition zu fahren, werden dabei aber durch das plötzliche Wiederauftreten der vollen Versorgungsspannung gehindert - rein in die Kartoffeln, raus aus die Kartoffeln ... das bringt bekanntlich jeden zur Verzweiflung ...

Wie eingangs gesagt, das muss auf deine Situation nicht zutreffen, deine Fehlerbeschreibung hört sich aber ganz typisch nach einem USB-Stromversorgungsproblem-Folgeschaden an ... und diesbezüglich hat sdeluxe63 mal wieder recht (dass dieser Kerl aber auch immer recht haben muss ... ;-) ... Eine derart geschädigte HDD tut man zu den Spielsachen, in der "normalen" Alltagsverwendung hat sie nichts mehr zu suchen, viel zu groß die Gefahr des Datenverlusts und somit Frusts ...

Genau das wollte ich auch sagen, es lag mir auf der Fingerkuppe.
Nur hatte ich vergessen wie ichs beschreiben soll.

Und es heißt sdeluxe64, denk an 64 Bit! ^^

0
@sdeluxe64

Sapperlott! Wie kann nur ... Mann, ist mir das peinlich ...

Zugegeben ... ich treibe gerne sprachlichen Schabernack, aber nicht mit dem Namen anderer!

Kannst du mir noch einmal verzeihen? Wenn ich wenigstens die "5" getroffen hätte, als ich dicht neben die "4" gefingert ...

Also, vielmals sorry ... hast einen gut bei mir!

0

Hallo AnnaRisma, also: ich versteh ja technisch nix, aber ich habe erkannt, dass es ein Fehler war, die Platte ständig angehängt zu haben. Bei der neuen mach ich das nicht mehr. - Was meinst du - könnte ich das Gehäuse für eine funktionierende Seagate Festplatte von meinem alten Desktop-PC verwenden? Ob ich es schaffe, die kaputte Platte auszubauen und diese andere einzubauen?

0
@Gritti

Ja, meine "Antwort" war etwas technisch, ich wüsste aber nicht, wie ich das bei diesem Thema vermeiden kann ...

Aber im Prinzip ist es nicht ganz so kompliziert: Viele Festplatten, die extern über USB betrieben werden, zeigen solche Ausfallerscheinungen wie von dir beschrieben und das hängt eben damit zusammen, dass die USB-Technik ursprünglich gar nicht darauf ausgelegt war, genügend Strom zum Betrieb externer Geräte zu liefern.

Vielmehr dachten sich die Entwickler, dass USB-Sticks, Tastaturen, Mäuse, und Geräte mit eigener Stromversorgung an den Buchsen werkeln sollen. So wie z. B. Drucker. Keine USB-Buchse der Welt war jemals darauf ausgelegt, auch den Betriebsstrom für einen Drucker zu liefern!

Kleine Festplatten sind ein Grenzfall. Eigentlich reicht der Strom, den eine USB-Buchse bietet, nicht aus um sie sicher zu betreiben, da aber der Handel unbedingt externe USB-Festplatten ohne eigene Stromversorgung feilbieten wollte, entschlossen sich die zuständigen Hardwaredesigner das irgendwie zu ermöglichen.

Gemeinsam kamen sie auch auf die Idee, sogenannte Y-Kabel einzusetzen - eine Technik, die in der USB-"Norm" überhaupt nicht auftaucht. Außerdem verbauten z. B. die Mainboardhersteller USB-Controller die eben mehr Strom liefern können, als die USB-Spezifikation vorsieht.

Dadurch erst wurde der Betrieb dieser nicht normgerechten Geräte (externe USB-Festplatten) erst möglich. Trotzdem kommt es im praktischen Betrieb immer wieder (kurz) dazu, dass die Festplatte mehr Strom zieht als die USB-Buchse liefern kann. Folge: Die Betriebsspannung von 5 Volt bricht kurz ein und somit wird der Betrieb der Festplatte gestört.

Jetzt noch zu deiner anderen Frage: Klar schaffst du das! Also den Einbau einer anderen Festplatte ins vorhandene Gehäuse. Vorausgesetzt, das Gehäuse lässt sich zerstörungsfrei öffnen, erkennst du nach dem Öffnen ganz deutlich wie die Festplatte dort in den SATA-Anschluss gesteckt wird. Manchmal wird sie noch von zwei bis vier Schrauben gehalten, sehr wahrscheinlich brauchst du für die Aktion einen kleinen Kreuzschlitzschraubendreher.

Wenn dabei wirklich (wider Erwarten) Probleme auftreten ... CF hat ganztägig geöffnet und seit neuestem kann man sogar etwas auf angehängten Fotos erkennen (wenn sich das nicht schon wieder gelegt hat ...).

1
@AnnaRisma

Meine Externe ist außer mit dem USB noch mit einem Kabel an den Strom angeschlossen.Man sollte meinen, dass sie genug Strom hatte. Trotzdem: sie halt altersschwach.  Und das Gehäuse hat zwar nirgends Schrauben, aber die Seitenteile lassen sich vermutlich abziehen. Das kann ich mir jetzt überlegen, ob ich mir die Arbeit antue. Der alte PC, von dem sie stammt ist immerhin Jahrgang 2007.

0
@Gritti

Vielen Dank für den Stern ...

Sicherheitshalber möchte ich noch erwähnen, dass natürlich auch der Controller im externen Gehäuse (also die zusätzliche Elektronik zum Festplattenlaufwerk, die in einem solchen Kästchen befindlich sein muss) marode sein kann.

Angesichts der Tatsache, dass solche Gehäuse heutzutage bereits für fünf Euro angeboten werden, läge auch die Überlegung einer Neuanschaffung nahe - aber das musst natürlich du entscheiden!

Hier nur so zum Spaß ein Link zu einer Abbildung eines meiner Lieblingsgehäuse (in einer meiner Lieblingsfarben): http://www.rohling-express.com/shop\_cfg/rohlingexpress/cn-zinc-purple-leer-2.jpg

Das ist sogar ein USB-3.0-Gehäuse (abwärtskompatibel zu USB 2.0) und für seine 4,99 € macht es einen hervorragenden Eindruck.

Trotzdem abschließend der bekannte Hinweis: Das soll keine Kaufempfehlung sein, meine Produktlinks dienen stets nur der Verdeutlichung. Es sind keine Bewertungen damit verbunden (es fand sich einfach immer noch kein Hersteller/Händler, der mich dafür schmieren täte - denn bestechlich wäre ich schon ...).

1
@AnnaRisma

Aber mir fällt gerade auf, dass deine externe Festplatte wohl im Format 3,5 Zoll ist.

Dann sind weite Teile meiner Antwort und meiner Kommentare nicht wirklich zutreffend (die bezogen sich irrtümlich auf 2,5 Zoll und ursprünglich sollte meine "Antwort" eigentlich mehr eine Ergänzung aus technischer Sicht sein, deswegen die "" schon im ersten Kommentar).

Natürlich benötigst du ein Gehäuse im passenden Format, für eine 3,5-Zoll-Desktopplatte also auch ein 3,5-Zoll-Gehäuse. Diese werden auch heute noch in aller Regel mit einem zusätzlichen Netzteil geliefert, da weder USB 2.0 noch USB 3.0 in der Lage sind, 3,5-Zoll-HDDs mit Strom zu versorgen (allein schon weil diese neben den 5 Volt, die USB 2.0 und USB 3.0 bieten, auch noch 12 Volt benötigen) - das kann erst USB 3.1.

Auch externe 3,5-Zoll-Festplatten sind fehleranfälliger als fest im Rechnergehäuse montierte HDD-Laufwerke, was mit den Betriebsumständen zusammenhängt. Da in der Praxis deren zusätzliche Stromversorgung i. d. R. immer wieder an- und abgeschlossen wird, unterliegen die Steckkontakte stärkerem Verschleiß, da sie (eher als fest eingebaute) bewegt werden, kann es zu mehr Headcrashs kommen usw.

Jedenfalls hielten bei mir stationär betriebene Festplatten stets länger als solche, die bewegt wurden.

1
@AnnaRisma

Die neue Externe, die ich der Eile vom Hofer (Aldi) besorgte, ist Modell E88201. 1TB. - Ein kleines Ding, und natürlich ohne Stromanschluss. Ich wollte sie also immer erst anschließen, wenn ich wirklich was draufspeichere. Dann bewege ich sie aber mehr. Die alte war ja immer angeschlossen. Was ist also besser: entfernen, wenn ich sie nicht brauche oder dranlassen?

0
@Gritti

... ist aber eben ein 2,5-Zoll-Gehäuse, da ich ja auf dieses Format gepolt war ...

0
@Gritti

Die Technik ist schließlich dazu da, benutzt zu werden ... also lass dich nicht verrückt machen :-) ... auch nicht von meinen technischen Ausführungen ...

Wichtig ist schon, dass eine Festplatte im Betrieb möglichst nicht bewegt wird. Andererseits befanden sich früher auch mechanische Festplatten in mobilem Steuerequipment (man denke nur an militärische Bereiche) und das ging auch! Okay, unsere "zivilen" Heimfestplatten sind weniger robust ...

Auch was den Dauerbetrieb anlangt wird immer wieder darauf verwiesen, dass man Festplatten nicht ununterbrochen betreiben soll (außer es handelt sich um sogenannte 24/7-Festplatten), aber das macht sowieso kaum einer.

Wenn man mit einer guten Suchmaschine nach "Umgang mit externen Festplatten" sucht, gelangt man u. a. zu fast schon hysterischen Beiträgen wie: http://www.pc-blog-berlin.de/mit-externen-festplatten-kann-man-gar-nicht-vorsichtig-genug-sein/

Hier mal eine kleine und ganz sicher unvollständige Liste mit Punkten, die zu beachten wären:

- ext. HDD stets über die entsprechende Funktion im Betriebssystem abmelden und dann erst trennen (oder eben bei heruntergefahrenem PC).

- möglichst wenig Erschütterungen im Betrieb (auch wenn die Festplatte nicht in Betrieb ist, sollte sie nicht als Wurfgeschoss benutzt werden ;-)

- stets dafür sorgen, dass die Festplatte genug Strom erhält, dass die Stromversorgung zuverlässig funktioniert.

- Festplatte vor Extremtemperaturen schützen.

- Festplatte ab und zu mit ins Bett nehmen und liebevoll streicheln.

Der letzte Punkt ist ein Scherz, der verdeutlichen soll, dass man es auch übertreiben kann ...

1
@AnnaRisma

Danke für deine hilfreichen Anweisungen. Eigentlich habe ich das so gemacht (bis auf den letzten Punkt -  haha!).

0

Klingt nach Krebs im vorletzen Stadium. Ich würde mal sagen schnell eine neue kaufen und alle daten auf die neue Platte schieben! ;-)

Die Daten habe ich schon gesichert.

2