Intel T-Modell zum Übertakten besonders gut oder schlecht?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Nein.

Bei der Prozessorherstellung werden auf den Silizium-Wafern im Grunde nur Chips im Vollausbau hergestellt. Also praktisch nur Core i9-9900KS. Allerdings sind Prozessoren so komplex und die Transistoren so klein, das ne Menge bei der Herstellung schief gehen kann. Und es geht auch ein Haufen schief. Bei dem einen funktionieren dann nur die Hälfte der Kerne, bei einem anderen hat der L2 Cache einen Schaden, wieder ein anderer läuft instabil bei hohen Taktraten, etc. Nur wenige sind perfekt gelungen. Aber dieser Verschnitt wird nicht weggeworfen. Bei jedem einzelnen Chip wird getestet was alles funktioniert, dann wird auf die Liste der Spezifikationen was das beste Modell ist auf das die getesteten Fähigkeiten passen und das Branding durchgeführt: Beschriftung mit der Modellnummer außen und im Mikrocode, alle überschüssigen Features die nicht zum Modell gehören deaktiviert (auch wenn sie funktionieren), etc.

Und so wird aus einem Rohling der potenziell ein 9900KS werden könnte ein sagen wir Core i3 9100, weil nur 5 Kerne funktionieren und es deswegen nicht mal für einen Core i5 mit 6 Kernen reicht. Und obwohl da jetzt vllt noch ein weiterer Kern problemlos funktionieren oder Speichercontroller problemlos mit ECC klar kommen würde sind die deaktiviert weil das ein i3 9100 das offiziell nicht unterstützt. Und bevor die Frage kommt: Nein, das kann man nicht wieder irgendwie aktivieren.

Deswegen geht das mit den T Modellen nicht. Auch nicht mit den U oder Y Modellen. Die Chips sind zum einen wahrscheinlich technisch nicht fähig dazu groß übertaktet zu werden und zum anderen ist den Übertaktungsmöglichkeiten ein Riegel vorgeschoben. Für OC hat Intel extra die K-Prozessoren vorgesehen. AMD handhabt das anders, die lassen den Nutzer jeden Prozessor übertakten. Wie weit man da kommt steht natürlich auf einem anderen Blatt, da spielt dann auch wieder die Qualität des Chips eine Rolle. Im englischen gibts nicht umsonst den Begriff "silicon lottery".

Was man aber tun kann - und daran denken viele nicht - man kann (K-)Prozessoren bzw. AMD Prozessoren generell auch undervolten. Also sowas wie untertakten. Was im Grunde das gleiche ist als eine T/U/Y-CPU zu benutzen. Klingt erstmal dämlich, kann aber sehr viel Sinn ergeben wenn man einen vorhandenen Rechner quasi als Dateiserver 24/7 zu Hause stehen hat. Wenn man die Leistung einfach nicht braucht, aber lange On-Zeiten hat kann das undervolten auch merkbar Geld/Strom sparen

timiwas 
Fragesteller
 29.03.2020, 16:12

Danke für die ausführliche Antwort! Ich habe aktuell eine AMD CPU, daher war mir gar nicht bewusst, dass OC bei Intel nicht so leicht möglich ist

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Die T Varianten sind Stromspar CPUs,da wäre übertakten ja kontraproduktiv,oder Ich sehe das verkehrt :-)....Fürs Overclocking hat Intel extra die K CPUS,welche nen freien Multiplikator haben,die sind dafür gemacht.Die T Variante bei Intel CPUs sind meines Wissens sehr "kastriert",damit eben ein möglichst geringer Verbrauch erreicht wird.

timiwas 
Fragesteller
 29.03.2020, 16:11

Klar wäre das kontraproduktiv, aber ich würde die ja nicht wegen des geringen Stromverbrauchs kaufen, sondern wegen des geringen Preises und dann versuchen trotzdem das bestmögliche rauszuholen. Aber anscheinend funktioniert das bei Intel ohnehin nicht so^^

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Tinozeros  29.03.2020, 21:00
@timiwas

nee Intel macht da sein eigenes Süppchen und hat für jede Sparte was eigenes und lässt sich das natürlich auch gut bezahlen^^

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