Haben alle Kerne eines Prozessors im Turbo den gleichen Takt, oder taktet ledeglich 1 Kern sehr hoch?

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Ich wüsste nicht ein Prozessor mit asymmetrischen Taktfrequenzen. Wenn dann takten alle Kerne gleich. Der "gemeinsame" Takt variiert aber je nach Last (s. Intel SpeedStep / EIST bzw. AMD Cool´n´Quiet). Ich bezweifle auch das es sowas gibt / geben wird. Ich kann mir vorstellen dass sowas in der Implementierung mehr Probleme verursachen würde als es Nutzen bringt (z.B. beim L3-Cache der mit allen Kernen zu arbeiten hat).

Wie DrErika schon sagte haben die T-Prozessoren nicht unbedingt eine geringere Leistungsaufnahme, sondern nur eine geringere TDP laut Spezifikation.

Das einzige was ich kenne und einem Prozessor mit asymmetrischen Takt am nahesten kommt wäre der Tegra (3) aus dem ARM-Bereich. Der Tegra hat 5 Kerne (4 reguläre und einen "Companion"-Core). Der Companion ist deutlich niedriger getaktet als die anderen. Allerdings werden die nur exklusiv genutzt - also entweder Companion oder die anderen 4, aber nicht parallel. Ist also eher so als würde man in Nanosekunden einen Singlecore-Prozessor durch einen Quadcore ersetzen und umgekehrt. Dass da sowas gemacht wird, ist aber wesentlich wichtiger als bei Desktop-Systemen, da es im Mobilbereich wirklich auf jedes gesparte Watt ankommt. 

Ich persönlich halte nicht viel von den T-Prozessoren. Die kosten das gleiche oder sogar mehr und bringen in meinen Augen keinen Mehrgewinn. Sie sind aufgrund des reduzierten Standardtakts langsamer als ihre Nicht-T-Varianten, aber die Arbeit die ansteht muss so oder so erledigt werden. Dann doch lieber die schnellere Variante (das was heise da anspricht muss man ja auch bedenken). Und im Idle geben die sich ja auch nix. Bleibt nur noch die Frage: Überlebt mein System eine TDP von 88W und größer nicht, dass es eine T-Variante sein muss? Die Antwort ist hier fast immer nein. Es gibt für praktisch jeden Formfaktor einen Kühler der die Abwärme eines Intel-Prozessors (nicht übertaktet) ausreichend gut abführen kann. Ein 1HE bzw. 2HE-tauglicher CPU-Kühler passt praktisch überall rein und im Notfall gibts ja auch noch WaKüs mit externem Radiator. Also, Möglichkeiten sind da

Nach meinem Verständnis takten alle Kerne mit dem gleichen (CPU-)Takt. Und natürlich ist der deswegen so stromsparend, weil der die meiste Zeit eben nicht mit voller Taktrate fährt. Damit sind die aber auch langsamer. Angegeben ist meist auch (nur) die thermische Verlustleistung, nicht die Leistungsaufnahme - das ist ein Unterschied.

Heise schreibt dazu übrigens:

Weil ein typischer Desktop-PC die meiste Zeit im Leerlauf verbringt, kommt es für dessen Sparsamkeit primär auf die sogenannte Idle-Power an. Die ist aber bei allen Prozessoren nahezu identisch. Steht indes Effizienz – sprich Rechenleistung pro Watt – ganz oben auf dem Wunschzettel, sehen die Spar-CPUs fast immer schlecht aus, denn sie rechnen viel langsamer. Sie brauchen für dieselbe Aufgabe länger als normale Prozessoren und kehren damit später in einen der tiefen Schlafmodi (C3 oder C6) zurück. Das fällt doppelt ins Gewicht, denn während der Prozessor arbeitet, verbraten auch die übrigen Komponenten wie RAM, Mainboard, Chipsatz und Spannungswandler Energie.

Quelle: http://www.heise.de/ct/hotline/Stromspar-Prozessoren-2056350.html