brauch ich ein stärkeres netzteil?

2 Antworten

Hallo Barnibums,

zuerst eine Richtigstellung: Es ist ein wahres Trauerspiel, dass AMD-CPUs dreistellige Wattwerte verbraten und da die Entwickler trotz meiner Mahnungen (seit Jahren!) dieses Problem nicht in den Griff bekamen, geschieht es ihnen recht, dass AMD jetzt kurz vor der Pleite steht - 2016 werden sie wohl nicht mehr überleben. Umso schlimmer für uns Computerfreaks, denn dann bleibt weltweit im x86-Bereich nur Intel, die dann JEDEN Preis diktieren können, das Hobby wird unbezahlbar (schon jetzt verlangt Intel für Mittelklasse-CPUs bis zu 300 €).

Aaaber!

352,8 Watt ist die Angabe des "Stromverbrauchs" des gesamten Testsystems von Chip - nicht die des Hauptprozessors! Und "Stromverbrauch" steht gleich zweimal in Gänsefüßchen, einmal, weil es sich bei "Watt" um eine Leistungsangabe handelt und zum zweiten, weil Strom (oder Leistung) nicht verbraucht werden, da sind die Gesetze der Physik im Weg!

Dann zu einem anderen Detail deiner Frage: Wenn ein Rechner bei geöffnetem Gehäuse BESSER/KÜHLER läuft, ist irgendetwas oberfaul! Denn stell dir vor, du hättest ein Aggregat in einem Kellerraum, welches zur Kühlung ummantelt ist und von kühler Außenluft, die durch diese Ummantelung geleitet und dann erwärmt nach draußen abgeführt wird, gekühlt wird. Was passiert, wenn man die Ummantelung abmacht? Richtig! Das Aggregat überhitzt, weil ja keine kühle Außenluft mehr angesaugt wird.

Beim Rechner ist das ganz ähnlich. Vorausgesetzt, das Kühlkonzept stimmt, besteht in einem PC-Gehäuse ein gerichteter Luftstrom, der natürlich sofort abreißt, wenn man eine Seitenwand weglässt. Dann STEHT die Luft im Gehäuse (zumindest eher/mehr als zuvor) und erwärmt sich ...

Nun zu deiner Frage bzgl. der Netzteilleistung: 450 Watt wären mir in deinem Fall entschieden zu wenig! Und ich bin absolut KEIN LEISTUNGSFETISCHIST! Ganz im Gegenteil, ich bemühe mich stets, meine Rechnernetzteile möglichst wenig überzudimensionieren, denn moderne PCs "verbrauchen" im Leerlauf nur noch sehr wenig Strom, überdimensionierte Netzteile würden in 80% der Fälle in einem unwirtschaftlichen Bereich betrieben.

Ob aber die beschriebenen Abstürze einzig und allein durchs Netzteil verschuldet sind, kann ich von hier aus nicht beurteilen.


und welche leistung würdest du mir empfehlen?

mein gedanke bei der offenen seitenwand war: sowohl cpu als auch gpu haben eigene lüfter und kühler, die durch die offene wand luft ansaugen und diese dann wieder auf dem selben weg rauspusten. der arbeitsspeicher hat einen kühlkörper und sitzt direkt neben dem lüfter für die cpu (der war noch nie besonders warm). was das kühlkonzept angeht: die graka ist sehr groß, weswegen ich denke, dass die den luftstrom stört und zu einer Art hitzestau führt. ich hab ein sharkoon t9 als gehäuse, falls dir das was sagt. wenn du willst sende ich dir mal ein paar bilder privat, dann verstehst du besser was ich meine.

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@Barnibums

Benutz doch einfach selbst einen dieser Netzteil (Be)Rechner, wie bspw.: http://www.bequiet.com/de/psucalculator

Natürlich übertreiben die Anbieter etwas bei den Ergebnissen, denn schließlich wollen sie ihre stärkeren (teureren) Netzteile verkaufen und immer noch besser, der Kunde folgt einer übertriebenen Empfehlung (dann verbrät sein Rechner eben etwas mehr Saft), als dass er sich ob einer zu geringen aufregt, weil sein Computer nicht richtig läuft ... und dann natürlich nie wieder ein Produkt von DIESEM Hersteller kauft.

Zur Kühlung: Wie schon oft beschrieben ... Lüfter an sich kühlen ja nicht ... dieser Irrtum ist deswegen weit verbreitet, weil man eine Abkühlung erfährt, wenn man einen Lüfter/Ventilator gegen sich richtet. Das geschieht aber nur, weil durch den Luftzug das, den menschlichen Körper umgebende warme Luftpolster weggeblasen wird. Dieses Luftpolster entsteht, weil der menschliche Körper in der Regel wärmer ist als die ihn umgebende Luft (wer lebt schon in einer Gegend, in der ständig >37 °C herrschen?)

Hinzu kommt der Effekt der Verdunstungskälte, wodurch der menschliche Körper auch bei Umgebungstemperaturen von über 37 °C normal betrieben werden kann.

Richtet man einen Lüfter jedoch gegen ein Thermometer, erkennt man schlagartig: Lüfter an sich kühlen nicht ... Das Thermometer fällt nicht ein einziges Grad ... höchstens zu Boden, wenn der Ventilator zu stark bläst.

Wie funktioniert denn eigentlich PC-Luftkühlung?

Nun, die elektronischen Komponenten im Rechner werden im Betrieb warm weil sie elektrische Energie in Wärme(energie) verwandeln. Dadurch erwärmt sich die Luft im PC-Gehäuse. Wie kann ich die jetzt wieder abkühlen?

Könnte man schon, macht man aber nicht. Sie wird einfach aus dem Gehäuse herausgeblasen. Und wie geschieht das? Mit dem bereits erwähnten GERICHTETEN LUFTSTROM! Frischluft vorne unten ins Gehäuse rein, dadurch entsteht ein Überdruck, der ermöglicht, dass der im Idealfall hinten oben angebrachte zweite Gehäuselüfter die warme Luft aus dem Gehäuse heraussaugen kann.

Fehlt nun der Überdruck, weil das Gehäuse geöffnet wurde, saugt der "Ausblaslüfter" zu einem erhöhten Anteil normale Raumluft an und nur noch wenig von der erwärmten PC-Gehäuseluft.

Grundsätzlich stimmt deswegen etwas mit dem verbauten Kühlkonzept nicht, wenn ein Rechner bei geöffnetem Gehäuse besser/kühler läuft - das wars, was ich gemeint habe!

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@AnnaRisma

das macht sinn, danke dass du mir das erklärt hast. den rechner kannte ich nciht, aber werde ich anwenden! ob er wirklich kühler läuft, das weis ich nicht, denn ich habe es nie verglichen. gibt es denn irgendwo seiten oder sowas, auf denen erklärt wird, wie der derichtete luftstrom verlaufen sollte und wie man den richtig in seinem rechner "einbaut"? vielen dank auf jeden fall schonmal bisher!

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Einfach die Leistung zusammenzählen reicht nicht aus. Da kann ein fachkundigerer Benutzer bestimmt auch mehr dazu sagen als ich.

Auf Grund des Fehlerbildes und der Zahl 450Watt würde ich auch dazu neigen, zu behaupten, das Netzteil sei schuld. Unter 550W würde ich keines einsetzen.